Der Start: Nairobi - Mount KeniaAls wir ein paar Tage vor Abflug registrieren das wir genau am kenianischen Unabhängigkeitstag ankommen werden, versuchen wir den Kibo-Verleih zu kontaktieren um uns Übergabe-zeit & ort bestätigen zu lassen, alle gesendeten Mails bleiben jedoch unbeantwortet.
Was solls, sobald wir in vier Tagen in Nairobi landen marschieren wir einfach ins dortige Büro - das liegt im belebten Parklands, sowieso eine guter Stadtteil zum „Ankommen“. Doch an der -auf allen Medien aufgeführten- Adresse findet sich überraschenderweise, außer einem alten Schild an der Hauswand, kein Anzeichen von einem Motorradverleih.

Im Gegenteil, in den Räumen ist eine Baustelle, keiner der Arbeiter weiss etwas und auch in den benachbarten Geschäften kann niemand eine Auskunft geben die über ein „die sind nicht mehr hier“ hinausgeht.
Keine E-Mail-Antwort, das Büro in Luft aufgelöst, ob wir die -üppige- Reservierungsgebühr je wiedersehen? Na super, wenn das nicht mal alle Afrika-Klischees erfüllt!
Wir geben uns den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag hin, die aber sicherlich keinen Deut wilder ausfallen als die normalen Wochenends-Events in Nairobi - hier wird immer gerne lang hart gefeiert, getrunken und getanzt! Hochprozentigen Stoff gibt es in den "Discos" nur flaschenweise so dass sich "Trinkergruppen" bilden, auf eine Tanzfläche wird jedoch meist verzichtet. Es wird einfach überall zwischen den Tischen und in den Gängen getanzt - für Europäer ein eher ungewohntes Ambiente.
Als wir genug Lokalkolorit aufgenommen haben bemerken wir zurück im Hotel das unsere Unterkunft sich Mitten im Epizentrum der Bassboxen von gleich drei (!) Etablissements befindet, so dass wir in den Genuss eines wirklich außergewöhnlich dissonanten Sound-Erlebnis kommen. Aber Schwamm drüber, genau dafür gibt es wahrscheinlich das Regal an der Wand. Der Jet-leg und die Tusker lassen uns irgendwann einschlafen.

So begrüßt uns das Hotel

In Nairobi wird viel gefeiert, Wochenende hin, Feiertag her

Auch traditionell wird gerne und viel gegrillt, meist ganze Arme oder Beine

Der nächste Morgen startet dann doch verheißungsvoll, ist wenigstens unsere Whats-App Nachricht tatsächlich zum Verleiher durchgedrungen und beantwortet worden. Die neue Büro-Adresse ist nun endlich auch uns bekannt („oh, hab ich euch das nicht mitgeteilt??“) und tatsächlich findet sich ein anderer Mitarbeiter mit nur einer Verspätung von 1h an der verabredeten Stelle ein und wir können endlich unsere Kibos in Empfang nehmen. Ein schöner verschleppter ganz "afrikanischer" Auftatkt der Tour, aber wir wolltens ja nicht anders

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Jetzt kanns endlich losgehen, auf zum Mt Kenia!

Kibo K250, startbereit

Doch der Berg zeigt sich uns leider gar nicht, weil komplett wolkenverhangen.

Später sollten wir erfahren das dies an wohl „ca 360 Tagen“ im Jahr so ist und selbst mancher Kenianer den Gipfel nur von Fotos kennt.
Aber wir überqueren zum ersten Mal den Äquator - was natürlich fotografisch unbedingt festgehalten werden muss. Doch wir kreuzen auf dieser Tour ständig die 0-Grad-Linie, bei den späteren Querungen beruhigt sich das Ganze dann ein bisschen - versprochen

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Nachdem wir den Einzugsbereich von Nairobi verlassen haben, wird der Verkehr zwar zusehends ruhiger, aber ein Großteil der Hauptverkehrsadern wird gerade renoviert und so fahren wir mehr neben der A2 her & durch Baustellen, als das wir lässig darüber gleiten. Dies ändert sich erst nachdem die dicht besiedelten und grün bewachsenen Hügel rund um das MtKenia-Massiv verlassen und auf die Laikipia-Hochebene einbiegen.

Der bereits fertige Teil der A2
Was für ein und krasser Wechsel. Ging es bisher in kleinen grünen Tälern meist bergauf, breitet sich plötzlich - topfeben bis zum Horizont- eine graubraune, windgepeitschte Steppe vor uns aus. Kein Wunder das hier die Royal- und Kenya Air Force ihre größten Anlagen betreiben … selbst am Pub steht zur besseren Erreichbarkeit für die Luftakrobaten ein Heli-Pad zur Verfügung

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Arbeitsloser Overlander... momentan sind extrem wenige Touristen unterwegs

Arbeitsloser Landy

The Nook in Nanyuki, stimmungsvolles Openair-Restaurant mit toller Fusion-Küche

Doch es ist noch zu früh, wir lassen die Flieger-Tränke links liegen und fahren weiter bis Nanyuki. Dies wird zumindest mit einen Live-Konzert belohnt das noch im Rahmen des Feiertags stattfindet, auf eine schöne Aussicht auf die Gipfel warten wir jedoch vergebens, auch am nächsten Tag. Auch die geplante Direktroute über die Ebene zu den nördlichen Seen des Rift Valley erweist sich als schlecht (Straßenzustand) und teuer (durchläuft einen privaten Gamepark, Eintritt 70 USD/Person!). Zugleich verläuft die alternative Strecke ebenfalls durch einen NP, und wir sind zu geizig um die 25 USD zu zahlen, so dass wir gezwungen sind einen Teil der gestrigen Strecke zurück und dann zick-zack zu fahren … und deutlich länger auf den Böcken sitzen als eigentlich gewünscht. Aber schon spüren wir den Sog des Rift Valley, die Straßen sind traumhaft, die Landschaft wird mit jedem Meter spektakulärer und das biken ist ein Riesenspaß!

Fortsetzung folgt...